Page 6 - Presserklärung Osingverlosung 2014
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Die Sagen zum Osing

Die Volkssage verlegt die Entstehung des Osing in die Zeit des Kaisers Heinrich des II.
um 1000 n. Christus.
Die Sage berichtet: (Aus der Ortschronik von Herbolzheim)
Kaiserin Kunigunde, die Gemahlin des Kaisers Heinrich II besaß einst einen großen
Wald, der sich von der Burg Hohenkottenheim bis zum Spielberg (bei Rüdisbronn),
der auch Seinsheimisch war, zog. Einmal befand sich die Kaiserin dort auf der Jagd
und verirrte sich in dem dichten Wald, sie fand keinen Ausweg mehr. Als es dun-
keln begann, stieg ihre Angst aufs höchste, sie kniete nieder und betete zu Gott
um Errettung aus dieser Bedrängnis und die Hilfe kam. Sie hörte von vier Orten das
Abendläuten, so daß sie sich dann leicht zurecht fand. Nachdem sie Gott gedankt
hatte, trat sie den Heimweg an. Die Errettung erfüllte sie mit so großer Freude und
Dankbarkeit, daß sie sich entschloß, diesen Wald an die vier Ortschaften zu ver-
schenken, von denen das Läuten kam und zwar sollten die vier Gemeinden immer
nach Ablauf von 10 Jahren mit ihrem Anteil wechseln, damit nicht die eine den
guten Boden und Ertrag, die andere aber den schlechten Boden und wenig Nutzen
hätte. In dieser Sage werden auch die Burg Hohenkottenheim und der Spielberg ge-
nannt. Hohenkottenheim wurde erst 1171 errichtet, zu einem Zeitpunkt also als
die Kaiserin schon verstorben war. Zusätzlich berichtet die Sage, Deutenheim wäre
auch bei der Schenkung in Betracht gekommen, hätte sich dieser Ort nicht vorher in
einer Angelegenheit, gegen Kunigunde, unbeliebt gemacht

                                                                  Kaiserin Kunigunde

Eine weitere Sage besagt, nachdem sich die dritte Gattin Karls des Großen, Fastra-
da, die am Königshof Windsheim geweilt hatte, auf der Jagd mit ihren drei Töchtern
im Wald verirrte und sie ebenfalls wieder durch das Läuten der Glocken ihren Weg
fand, stiftete sie aus Dankbarkeit den Wald. Fastrada stammte aus dem Geschlecht
der Mattonen die in Deutenheim, wenn man Berichten Glauben schenken darf, ih-
ren Stammsitz hatten. Hier wird die Sage auf ca. 785 – 794 verlegt.

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